Tripper - Arzt finden und Informationen

29.11.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Tripper (Gonorrhoe) ist eine extrem ansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die zu den sexuell übertragbaren Krankheiten gehört. Jedes Jahr infizieren sich bis zu 60 Millionen Menschen weltweit mit Tripper. Männer und Frauen im jüngeren Erwachsenenalter (um die 30 Jahre) sind gleichermaßen betroffen. Seit 2001 ist die Tripper-Erkrankung nicht mehr meldepflichtig, weshalb keine verlässlichen Zahlen zur gegenwärtigen Situation vorliegen.

Weitere Informationen sowie Ärzte für die Behandlung von Tripper finden Sie weiter unten.

ICD-Codes für diese Krankheit: A54

Artikelübersicht

Ursachen einer Tripper-Infektion

Erreger einer Tripper-Infektion sind Bakterien namens Neisseria gonorrhoeae, besser bekannt als Gonokokken. Diese besiedeln die Schleimhäute in den Harn- und Geschlechtsorganen.

Ungeschützer Geschlechtsverkehr und Sexualprakikten wie Anal- oder Oralverkehr sind meist für Übertragung von Gonokokken verantwortlich.

Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern sowie Personen, die ungeschützten Sex praktizieren, sind daher besonders gefährdet, sich mit Tripper anzustecken.

Tripper bei Schwangeren

Ein weiterer möglicher Übertragungsweg sind schwangere Frauen, die infiziert sind. Sie können die Bakterien während der Geburt auf das neugeborene Kind übertragen.

Gonokokken befallen bei Neugeborenen meist die Bindehaut, was zu einer schweren eitrigen Bindehautentzündung führen kann. Im schlimmsten Fall führt die Infektion zur Erblindung des Kindes.

Bindehautentzündung bei NeugeborenemBindehautentzündung bei Neugeborenem @ ink drop /AdobeStock

Symptome einer Tripper-Infektion

Die ersten Symptome treten in der Regel zwei bis drei Tage, manchmal auch zehn Tage, nach der Infektion auf.

Erste Anzeichen sind:

  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Bei der Frau: Milchig-eitriger Ausfluss aus der Scheide
  • Beim Mann:Milchig-eitriger Ausfluss aus der Harnröhre (Mann)

In etwa zehn Prozent der Fälle verläuft der Tripper anfangs ohne spürbare Symptome. Er bleibt damit unerkannt. Infizierte können deshalb den Tripper unwissentlich an Sexualpartner weitergeben und diese anstecken. 

Dadurch bleibt der Tripper lange unbehandelt, was zu chronischen Krankheitsverläufen und irreparable Schäden führt (Unfruchtbarkeit).

Spezifische Symptome bei Männern und Frauen

Häufig treten Entzündungen der Geschlechtsorgane auf, die mit heftigen Unterbauchschmerzen und Fieber einhergehen.

Bei Frauen können sich der Gebärmutterhals und die Eileiter bzw. Eierstöcke entzünden. Das führt im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit durch verklebte Eileiter.

Auch Bauchfellentzündungen sind bei Frauen möglich.

Bei Männern kann eine Rötung und Schwellung der Harnröhrenöffnung an der Eichel auftreten. Durch die Tripper-Infektion können sich Entzündungen der Prostata, Blase oder Hoden entwickeln. Diese machen sich durch Unterbauchschmerzen sowie Schmerzen und Schwellungen der Hoden bemerkbar. Im schlimmsten Fall können diese Entzündungen die Nebenhodenkanälchen verschließen und zur Unfruchtbarkeit führen.

Langfristige Symptome

Die Tripper-Bakterien können sich über den Blutweg im ganzen Körper ausbreiten und langfristig folgende Symptome auslösen:

  • Schmerzhafte Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen
  • Wiederkehrende Fieberschübe
  • Schüttelfrost und
  • Hautveränderungen

Haben Sie Symptome? Dann suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf, um die bakterielle Infektion zu behandeln.

Diagnose bei Verdacht auf Tripper

Der Arzt, üblicherweise der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder der Urologe/Gynäkologe, befragt Sie zunächst, welche Symptome Sie haben. Aufgrund Ihrer Schilderungen erstellt er eine vorläufige Diagnose.

Die eindeutige Diagnose erfolgt nach der Laboruntersuchung. Fanden Experten in der Laborprobe Gonokokken, dann liegt eine Tripper-Infektion vor.

Nachweis der Gonokokken unter dem Mikroskop

Für die Laborprobe entnimmt der Arzt einen Abstrich von den betroffenen Körperstellen. Beim Mann meist von der Harnröhre, bei der Frau meist vom Gebärmutterhals. Aber auch Abstriche vom Rachen, After oder der Augenbindehaut sind möglich, um diese mikroskopisch zu untersuchen.

Der Arzt färbt anschließend die Sekretprobe des Abstriches an und untersucht sie mikroskopisch. In 50 Prozent der Fälle erkennt er bereits eine Tripperinfektion.

Falls nicht, dann schickt er die Sekretprobe ins Labor. Dort züchten Labormitarbeiter die Gonokokken im Rahmen einer Bakterienkultur an, um die Infektion mit Tripper nachzuweisen.

Es ist auch möglich, eine Tripper-Diagnose durch den Nachweis von Antikörpern im Urin oder Blut zu stellen.

Therapie des Tripper mit Antibiotikum

Die Therapie bei Tripper erfolgt in der Regel mit Antibiotika, die die Gonokokken abtöten. Früher kam hier meist das Antibiotikum Penicillin zum Einsatz. 

Da aber inzwischen viele Gonokokken-Stämme resistent gegen Penicillin sind, kommen mittlerweile andere Antibiotika zum Einsatz.

Mögliche andere Antibiotika sind:

  • Cephalosporine
  • Gyrasehemmer
  • Ciprofloxacin
  • Ofloxacin
  • Spectinomycin 
  • Levofloacacin

In den meisten Fällen genügt es, das Antibiotikum einmalig in Tablettenform oder als Injektion in den Muskel zu verabreichen. Dennoch sollte die Behandlung des Tripper nicht zu früh beendet werden, da sonst Resistenzen entstehen können.

Etwa eine Woche nach der Gabe des Antibiotikums sollten Sie zur ärztlichen Nachkontrolle gehen. Der Arzt untersucht, ob die Gonokokken tatsächlich nicht mehr nachweisbar sind. 

Auf Geschlechtsverkehr sollte der mit Tripper infizierte Patient bis dahin verzichten, um seinen Partner/seine Partnerin nicht anzustecken. Wichtig ist zudem auch, dass sich sämtliche Sexualpartner ebenfalls auf Tripper untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen.

Prognose und Heilungsaussichten

Die Heilungsaussichten bei Tripper sind meist gut: Erfolgt die Behandlung frühzeitig und erfolgreich mit Antibiotika, heilen die Entzündungen in der Regel folgenlos aus. 

Ein zu spät oder unbehandelter Tripper kann Komplikationen und Folgeerkrankungen nach sich ziehen. 

Dazu gehören:

  • Gelenkentzündungen
  • Chronische Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane 
  • Verklebungen der Samenleiter bzw. Eileiter
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