Trichomoniasis (Trichomonaden) - Spezialisten und Informationen

08.02.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Die Infektion mit Trichomonaden (auch Trichomoniasis) ist eine weltweit vorkommende Infektionskrankheit, die zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen (STDs: sexually transmitted diseases) gehört. Die Ansteckung erfolgt meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Ursache für die Trichomonaden-Infektion ist der Parasit Trichomonas vaginalis, ein einzelliges Geißeltierchen, das zu den Protozoen (Urtierchen) gehört. Kommt es zu einer Infektion mit Trichomonaden, treten meist Entzündungen der Schleimhäute an den Geschlechtsorganen und Harnwegen auf.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Trichomonaden.
ICD-Codes für diese Krankheit: A59

Artikelübersicht

Häufigkeit der Trichomoniasis

Weltweit infizieren sich jährlich laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 170 Millionen Menschen mit Trichomonaden.

Die Trichomonaden-Infektion ist somit eine der am häufigsten vorkommenden Geschlechtskrankheiten. Männer sind seltener von Trichomonaden betroffen als Frauen, die mit 120 Millionen Fällen pro Jahr 70 Prozent der Neuinfektionen ausmachen. In Deutschland ist die Infektion mit Trichomonaden nicht meldepflichtig.

Ursachen einer Trichomonaden-Infektion

Ursächlicher Erreger der Infektion mit Trichomonaden ist ein Parasit namens Trichomonas vaginalis. Dieses 25 µm lange und 15 µm breite, einzellige Geißeltierchen siedelt sich in den Geschlechtsorganen, insbesondere der Vagina der Frau, an.

TrichomonadenTrichomonaden sind einzellige Parasiten, die den Harn- und Geschlechtsapparat befallen und in den betroffenen Bereichen Entzündungen auslösen können @ timonina /AdobeStock

Die Parasiten bevorzugen eine feuchte Umgebung und einen mäßig sauren oder neutralen pH-Wert. Daher können sie in der Scheide und der Harnröhre der Frau lange überleben.

Bei Männern tritt der Trichomonaden-Erreger hauptsächlich in den Harnwegen und der Prostata auf. Dann bezeichnen Mediziner den Parasit auch Trichomonas urogenitalis.

Die Übertragung der Trichomonaden-Erreger erfolgt durch direkten Schleimhautkontakt mit einer infizierten Person bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr.

Personen, die auch andere Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Syphilis oder HIV haben, haben ein hohes Risiko, sich mit Trichomonaden anzustecken.

Eine Ansteckung über die gemeinsame Nutzung von Handtüchern, ungechlortes Badewasser oder beim Saunabesuch ist möglich, kommt aber selten vor.

Symptome einer Trichomonaden-Infektion

Vom Zeitpunkt der Ansteckung mit dem Trichomonaden-Erreger bis zum Auftreten der ersten Symptome vergehen ein bis drei Wochen. Dann folgen eitrige Entzündungen der Schleimhäute an den Geschlechtsorganen und Harnwegen. Diese gehen meist mit einem Juckreiz und Brennen im Genitalbereich sowie einem unangenehm riechenden Ausfluss einher.

Vor allem Frauen leiden unter diesen charakteristischen Symptomen einer Infektion mit Trichomonaden.

Symptome einer Trichomonaden-Infektion bei der Frau

Bei Frauen führt eine Infektion mit Trichomonaden häufig zu Entzündungen der Scheide und der Harnröhre.

Diese äußern sich durch:

  • Starkes Brennen
  • Unangenehmer Juckreiz
  • Rötungen
  • Schwellungen im Bereich der Scheide
  • Schmerzen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr
  • Häufiger Harndrang
  • Gelblich-grüner, schaumiger Ausfluss aus der Scheide mitunangenehmen Geruch nach verdorbenem Fisch
  • Leichte Unterbauchschmerzen

Symptome einer Trichomonaden-Infektion beim Mann

Beim Mann nisten sich die Erreger in der Harnröhre, unter der Vorhaut oder in der Prostata ein. Dort verursachen sie eine Entzündung.

Allerdings verläuft die Infektion mit Trichomonaden bei Männern häufig ohne spürbare Symptome. Daher sind Männer oft Überträger der Trichomonaden-Erreger, ohne etwas davon zu ahnen.

Treten bei dem infizierten Mann Beschwerden auf, sehen sie folgendermaßen aus:

  • Leichtes Brennen beim Wasserlassen und beim Samenerguss
  • Juckreiz im Genitalbereich
  • Eitriger Ausfluss aus der Harnröhre

Diagnose einer Trichomonaden-Infektion

Beim Verdacht auf eine Infektion mit Trichomonaden sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Zuständig ist der Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten oder der Urologe bzw. Gynäkologe.

Diese führen zunächst eine urologische bzw. gynäkologische Untersuchung durch. Die Verdachtsdiagnose einer Infektion mit Trichomonaden stellt der Arzt dabei oft bereits anhand der charakteristischen Symptome.

Zusätzlich entnimmt der Arzt einen Abstrich vom Harnröhrensekret des Mannes bzw. dem Vaginalsekret der Frau. Anschließend erfolgt eine mikroskopische sowie labortechnische Untersuchung.

Unter dem Mikroskop sind die Trichomonaden-Erreger meist an ihrer birnenartigen Form, den Geißeln und ihrer zappelnden Bewegung erkennbar.

Laborprobe bei Verdacht auf TrichomonasLaborprobe bei Verdacht auf Trichomonas @ luchschenF /AdobeStock

Therapie einer Trichomonaden-Infektion

Die Behandlung erfolgt meist mit speziellen Antibiotika. Zur Auswahl stehen hierbei Medikamente wie:

  • Metronidazol
  • Ornidazol
  • Tinidazol und
  • Nimorazol

Diese sollte der Patient in der Regel über einen Zeitraum von einer Woche in Tablettenform einnehmen. Um eine neuerliche gegenseitige Ansteckung mit Trichomonaden zu verhindern, sollte sich auch der Partner behandeln lassen.

Während der Trichomonaden-Therapie sollten die Patienten auf Geschlechtsverkehr verzichten. Nach Abschluss der Antibiotika-Therapie überprüft der Arzt anhand eines Kontroll-Abstriches, ob die Trichomonaden-Therapie erfolgreich war.

Prognose und Heilungsaussichten bei Trichomonaden

Bei konsequenter Trichomonaden-Therapie ist die Heilungsrate sehr gut und liegt bei 95 Prozent.

Da eine Immunität nach der erfolgreichen Behandlung nicht gegeben ist, sind neuerliche Ansteckungen mit Trichomonaden möglich. Unbehandelte Trichomonadeninfektionen können chronisch werden und zu schweren Entzündungen der Geschlechtsorgane führen.

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